Glaubensbekenntnis

für unabhängige bibeltreue Gemeinden

– dem Heiland treu
– der Bibel treu
– allianz- und ökumenefrei
– mit allen wiedergeborenen Christen (Joh. 3) in herzlicher Liebe verbunden 

WAS WIR GLAUBEN UND BEKENNEN

GOTTES WORT: Wir glauben an die göttliche Inspiration und Autorität, Unfehlbarkeit und lrrtumslosigkeit der gesamten Heiligen Schrift (alle Bücher des Alten und Neuen Testamentes, ohne Apokryphen) in allen Fragen des Glaubens und Lebens sowie in allen Bereichen, die Geschichte, Natur und Geographie betreffen. Die Heilige Schrift im Urtext ist in allen Teilen wörtlich von Gott inspiriert und absolut wahr (Johannes 17,17; 2. Timotheus 3,16; 2. Petrus 1,20 f.). Wir glauben und erkennen, dass Gott Sein Wort über die Jahrhunderte treu und zuverlässig bewahrt hat und lehnen jede Form von Bibelkritik (auch sogenannte „gemäßigte“ Bibelkritik) ab. Die Bibel ist mit dem Buch der Offenbarung abgeschlossen. Kein Mensch darf etwas zu ihr hinzufügen oder etwas von ihr wegnehmen (Offenbarung 22,18 f.). Freie Übertragungen und eigenmächtige Verfälschungen der Bibel sind keine Bibeln, sondern menschliche Fantasie und im schlimmsten Fall Lästerungen Gottes, von denen wir uns als bibeltreue Christen fernhalten.

DER EINE WAHRE GOTT: Wir glauben an den einen, ewigen, allmächtigen, allwissenden, heiligen, gerechten und barmherzigen Gott, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, den Vater Jesu Christi, der in Seinem Wesen Liebe ist und in Geist und Wahrheit angebetet wird (2. Mose 3,15; 5. Mose 6,4; Johannes 4,24; 1. Johannes 4,16). Er ist ohne Ursprung und ohne Ende und offenbart sich in der Heilsgeschichte in Seinem dreieinigen Wesen als Vater, Sohn und Heiliger Geist (Matthäus 3,16 f.; 28,19; 2. Korinther 13,13; Epheser 4,3-6; Hebräer 10,29-31; Judas 20.21; Offenbarung 1,4 f. u.a.). Er ist Schöpfer, Erhalter und Richter dieser Welt. Außer diesem einen wahren Gott existieren keine anderen Götter neben Ihm (2. Mose 20,2 f.). Alle Götter der Heiden und Religionen sind Nichtse (Jesaja 44,9 ff.). Was die Heiden ihren Göttern opfern, opfern sie in Wahrheit den Dämonen (1. Korinther 10,20 f.). Von jeder Art von Götzendienst, Aberglaube, interreligiösen „Gebetstreffen“ und ähnlichem halten wir uns fern. Allen Ungläubigen und Götzendienern bezeugen wir den einzigen wahren Gott.

DER HERR JESUS CHRISTUS: Wir glauben an Jesus Christus als den ewigen Sohn Gottes, ewiger Gott und wahrer Mensch zugleich. Wir glauben an die Präexistenz Jesu Christi (Existenz vor Seiner Menschwerdung), an Seine jungfräuliche Empfängnis durch Maria und Seine Zeugung durch den Heiligen Geist (Matthäus 1,18; Johannes 1,1 ff.; 8,58). Wir glauben an Seine Wunder, Verheißungen und Prophezeiungen, die sich alle erfüllt haben oder noch erfüllen werden (Lukas 21,24; 24,44; Offenbarung 1,1 ff.). Jesus Christus, als Er auf Erden wandelte, war der einzige Mensch, der ohne Sünde war und ein vollkommenes und heiliges Leben geführt hat (1. Petrus 2,21 f.; Hebräer 4,15). Er hat durch Seinen freiwilligen stellvertretenden Opfertod am Kreuz von Golgatha als schuldloses „Lamm“ die Menschen mit Gott dem Vater versöhnt (2. Korinther 5,19), so dass jeder Mensch gerettet werden kann, der in Glauben und Buße Jesus Christus als Heiland und Herrn annimmt (Apostelgeschichte 2,38). Die Lehre, dass Jesus Christus das Erlösungswerk nicht für alle Menschen vollbracht habe und somit nicht jeder Mensch die Möglichkeit habe, Erlösung zu erlangen, lehnen wir ab (vgl. hierzu 1. Timotheus 2,3 f.), aber ebenso die Lehre, dass schließlich alle Menschen und womöglich sogar der Teufel und die anderen gefallenen Engel (Dämonen) errettet würden (vgl. hierzu Matthäus 3,12; 25,41.46; Markus 9,43 ff., Judas 7; Hebräer 2,16; 6,2; 2. Thessalonicher 1,9). Wir glauben an Jesu leibhafte Auferstehung am ersten Tag der Woche (Lukas 24,26-43) und an Seine leibhafte Himmelfahrt (Apostelgeschichte 1,9). Wir glauben, dass Er jetzt zur Rechten Gottes des Vaters als unser Hoherpriester sitzt (1. Petrus 3,22; Hebräer 8,1; 10,12; 12,2) und personhaft in Macht und Herrlichkeit von dort auf den Wolken des Himmels als Weltenrichter auf die Erde wiederkommen wird (Daniel 7; Apostelgeschichte 1,11; 17,31).

DER HEILIGE GEIST: Wir glauben, dass zur Erlösung des in Sünde verlorenen Menschen die Wiedergeburt durch den Heiligen Geist notwendig ist (Johannes 3,5). Der Heilige Geist überführt den Menschen von Sünde, bewirkt in ihm Glauben und Umkehr, leitet ihn in alle Wahrheit und befähigt ihn zu einem Leben der Heiligung und Nachfolge Jesu Christi (Johannes 16,7 ff.). Er verherrlicht nicht sich selber, sondern den Herrn Jesus Christus (Johannes 16,14). Er wird nicht selber angebetet, sondern hilft unserer Schwachheit auf und vertritt uns im Gebet mit unaussprechlichem Seufzen (Römer 8,26). Er wirkt Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung als gute geistliche Frucht in allen wahrhaft Gläubigen (Galater 5,22 f.). Geistesgaben dagegen schenkt er individuell unterschiedlich zum gemeinsamen Nutzen und zur Auferbauung der Gemeinde (1. Korinther 12). Jeder wahrhafte Christ ist vom Zeitpunkt seiner Wiedergeburt an mit dem Heiligen Geist versiegelt (Epheser 1,13). Die oft durch Handauflegung vermittelte sogenannte Geistestaufe als zweite Erfahrung lehnen wir ab.

UNTERSCHEIDUNG DER GEISTER. Gottes Wort ruft uns zur Wachsamkeit und Nüchternheit auf, denn es sind viele falsche Propheten ausgegangen in die Welt und falsche Geister tarnen sich als Heiliger Geist (1. Johannes 4,1 f.; 1. Petrus 5,8 f.). Das Sprachenreden an Pfingsten war das Geschenk wirklich existierender Fremdsprachen und kein ekstatisches Geplapper wie im Heidentum (Apostelgeschichte 2; Matthäus 6,7). Ohne Prüfung und Übersetzung wurde es in der Urgemeinde nicht geduldet und kann auch bei uns nicht geduldet werden (1. Korinther 14). Verlust der Selbstkontrolle, Passivität, Umfallen (meist nach hinten) und andere auffallende körperliche Phänomene (etwa nach Handauflegung) sind keine Zeichen göttlichen Segens oder göttlicher Heilung, sondern des göttlichen Gerichts (Jesaja 28,13; 1. Korinther 14,32 f.). Wir warnen davor, denn hier besteht die Gefahr der Öffnung für dämonische Geister (2. Korinther 11,13-15). Wer sich bekehrt und – vom Heiligen Geist geleitet – mit bußfertigen Herzen zu Gott kommt, neigt sich dankbar und mit vollem Bewusstsein auf sein Angesicht und fällt nicht wie ein Erschlagener zu Boden (Lukas 17,15 f.; 1. Korinther 14,24 f.). Biblische Heilung oder Aufrichtung in der Zeit der Gemeinde geschieht in Einzelseelsorge gemäß Jakobus 5, 13-16 und nicht in sensationsgierigen Massenshows. Zerstörerische Irrlehre, Streitsucht und Sektiererei können in der christlichen Gemeinde nicht geduldet werden. Hinter allen Irrlehren und Sektenbildungen stehen falsche Geister, die – wie Satan selber (Matthäus 4,1 ff.) – zu ihrer Tarnung sogar Bibelstellen anführen, aber diese aus dem Zusammenhang reißen und verfälschen. Ihnen ist mit der klaren und nicht aus dem Zusammenhang gerissenen biblischen Lehre zu widerstehen (2. Petrus 2,1; Titus 3,10 f.).

DER MENSCH: Wir glauben, dass der Mensch Gottes Geschöpf und nach Gottes Ebenbild geschaffen ist. Als Mann und Frau schuf Er sie (1. Mose 1,27 f.). Jeder Mensch ist Nachkomme der Ureltern Adam und Eva (1. Mose 1 f.; Lukas 3,23-38). Alle Formen der Evolutionslehre (mit ihrer Behauptung, der Mensch habe sich aus affenähnlichen Vorfahren entwickelt) lehnen wir als unwissenschaftlich und bibelwidrig ab. Infolge der Sintflut besteht die heutige Menschheit aus Nachkommen der drei Söhne Noahs, die sich über die bestehende Schöpfung verbreitet haben (1. Mose 9 f.). Wir glauben, dass der Mensch im Garten Eden ohne Sünde war. Er hatte die Bestimmung, Nachkommen zu zeugen, über die Erde und ihre Geschöpfe zu herrschen und niemals zu sterben (1. Mose 1 f.). Seit dem Sündenfall unserer Ureltern jedoch ist jeder Mensch der Macht Satans, der Sünde und des geistlichen und körperlichen Todes unterworfen (1. Mose 3). Aus dieser Macht kann uns allein Jesus Christus, der sündlose Sohn Gottes befreien, indem Er den Fluch des Todes auf sich nimmt und uns ewiges Leben im Himmel ermöglicht (Römer 5,12 ff.).

DIE SCHÖPFUNG: Wir glauben dass Gott in sechs wörtlich zu verstehenden Tagen (gekennzeichnet durch „Abend und Morgen“) Himmel und Erde erschaffen hat (1. Mose 1). Diesen Schöpfungsakt hat Gott durch Jesus Christus durchgeführt (Johannes 1,3; Hebräer 1,2; Kolosser 1,15 f; Offenbarung 3,14; 4,11). Aufgrund der Steigerung der Sünde richtete Gott die Menschheit mit einer globalen Wasserflut (Sintflut), deren Zeugen (Fossilien etc.) noch heute zu sehen sind (1. Mose 6-8). Solange die Erde steht, wird Gott diese Schöpfung bewahren und sind auch wir aufgerufen, schonend mit der uns anvertrauten Schöpfung umzugehen (1. Mose 2,15; 8,22; 9,11). Nach 2. Petrus 3,10 werden diese Erde und ihre Werke aufgrund der wachsenden Bosheit der Menschen und des göttlichen Gerichts dereinst im Feuer ihr Urteil finden und vergehen. Nach dem zukünftigen 1000-jährigen Friedensreich (Offenbarung 20) des Messias Jesus auf dieser Erde wird Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde erschaffen, auf denen in Ewigkeit Gerechtigkeit wohnen wird (Offenbarung 21-22).

DAS HEIL: Wir glauben, dass Jesus Christus aus Liebe zu uns Menschen am Kreuz von Golgatha eine ewige, vollkommene Erlösung vollbracht hat. Dieses Heil wird nicht durch Sakramente, Priester, eigene Werke oder ähnliches vermittelt, sondern als freies Geschenk in vertrauensvoller Annahme des Sühneopfers Jesu Christi empfangen. Der in Sünde verlorene Mensch wird allein durch den Glauben an Jesus Christus und allein aus Gnaden von Gott gerechtfertigt (Römer 3,23 f.). Die guten Werke sind die Frucht und der Erweis des wahren rettenden Glaubens – als Folge und nicht als Voraussetzung des Errettet-Seins (Jakobus 2,17; Galater 5,22 f.). Wer Jesus Christus in Buße (Reue und Abkehr von der Sünde) als Herrn und Heiland in sein Leben aufgenommen hat, ist ein Kind Gottes geworden (Johannes 1,12). Er ist aufgerufen, in Jesus Christus, dem wahren „Weinstock“, zu bleiben, wachsam zu sein und nicht vom rettenden Glauben abzufallen (Johannes 15; 1. Timotheus 4,1; Hebräer 6,4 ff.; 10,19 ff.). Alle anderen Heilswege (z.B. Werksgerechtigkeit, Sakramentalismus, Bilder- bzw. Götzendienst, Heiligen- bzw. Marienverehrung, Selbsterlösung durch Psychologie o. ä.) lehnen wir ab.

SATAN: Wir glauben, dass der Teufel (Luzifer, Satan) als Person existiert und als Gegenspieler Gottes und der Gläubigen wirkt. Er ist der Oberste der gefallenen Engel oder Dämonen (Epheser 6,11 f.). Da Satan weiß, dass er wenig Zeit hat, wütet er in der Endzeit besonders heftig und versucht, viele zu verführen (Offenbarung 12,12). Wir wollen wachsam sein, uns mit der geistlichen Waffenrüstung Gottes (Epheser 6, 10-18) bekleiden und die Geister und alle Lehren sorgfältig anhand der Bibel prüfen (1. Johannes 4,1). Bei einer etwaigen Okkultseelsorge sprechen wir nicht mit den Dämonen (etwa durch „Gebieten“), sondern bitten Jesus Christus im Gebet um Hilfe aufgrund Seines Opfers am Kreuz. Wir glauben, dass durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi alle Mächte der Finsternis bereits besiegt sind und dass sie ihrem endgültigen Schicksal im ewigen Feuer entgegen gehen (Offenbarung 20,10).

DAS LEBEN ALS CHRIST: Wir glauben, dass sich jeder wiedergeborene Christ in der aktiven Nachfolge Jesu Christi befindet. Diese Nachfolge ist nur in Gemeinschaft mit Jesus Christus möglich. Die Nachfolge Jesu Christi wird an der Frucht des Geistes (siehe Galater 5,22), an der Liebe zu Gott und Seinem Wort, an der Liebe zu anderen Christen und allen Mitmenschen sichtbar (Römer 13,8-10). Ein unbußfertiges Beharren in Sünde, Lieblosigkeit, Streitsucht, Rechthaberei, Unehrlichkeit, Unversöhnlichkeit und ähnliche fleischliche Verhaltensweisen (vgl. Galater 5, 19-21) passen nicht zu einem echten Christen und bedürfen, falls sie in der Gemeinde auftreten, der Seelsorge und Gemeindezucht gemäß Matthäus 18, 15-17 und 1. Korinther 5. Wir wissen um die Verantwortung, das Evangelium von der rettenden Liebe Gottes in Seinem Sohn Jesus Christus allen Menschen zu bezeugen durch Wort und Tat, und wollen dieser Verantwortung durch Mission, Evangelisation und Diakonie von Herzen nachkommen (Matthäus 28,18-20). Wir sind der Staatsgewalt untertan (Römer 13,1-7), sofern dadurch Gottes Gebote nicht verletzt werden und sie uns nichts befiehlt, was gegen Gottes Wort für die neutestamentliche Gemeinde steht (Apostelgeschichte 5,29).

DAS LEBEN ALS GEMEINDE: Wir glauben, dass die Gemeinde Jesu Christi aus allen durch Gottes Geist wiedergeborenen Menschen besteht. Sie ist an Pfingsten durch die Ausgießung des Heiligen Geistes entstanden (Apostelgeschichte 2). Die örtliche Gemeinde besteht aus den Gläubigen, die beständig in der biblischen Apostellehre, in der Gemeinschaft, im Brotbrechen und im Gebet bleiben und zusammenkommen (Apostelgeschichte 2,42). Sie trifft sich am Auferstehungstag des Herrn (Sonntag) zum Gottesdienst und während der Woche zur Bibel- und Gebetsstunde und möglichen weiteren Versammlungen. Wir glauben, dass die Gemeinde allein Jesus Christus und niemand anders als ihrem Haupt untergeordnet ist (Epheser 5,23). Sie hat die schöne und wichtige Aufgabe, Licht in der dunklen Welt zu sein, Menschen in die Nachfolge Christi einzuladen und sie geistlich zu stärken, damit sie das Ziel der himmlischen Herrlichkeit erreichen (Matthäus 5,14; 28,18-20; 1. Thessalonicher 3,2). Die Gemeinde ist beauftragt, unter Gebet und Leitung des Heiligen Geistes Älteste und Diener zu berufen, die den Anforderungen von 1. Timotheus 3 und Titus 1 entsprechen. Auch für alle weiteren Dienste und Aufgaben der christlichen Gemeinde gelten ausschließlich die im Neuen Testament gegebenen Richtlinien und Anordnungen, wie sie dort geschrieben stehen, ohne Anpassung an den gottlosen, schamlosen und emanzipatorischen Zeit- und Weltgeist. Alle Glieder der Gemeinde sollten mit Gottes Hilfe sowohl durch ihr Verhalten als auch durch ihr äußeres Erscheinungsbild Vorbilder für andere Menschen sein. Sie sollten sich durch ein ordentliches und sittsames Wesen, durch die Einhaltung der neutestamentlichen Gemeindeordnung (1. Korinther 11) sowie durch den inneren Schmuck ihres Herzens (1. Petrus 3, 1-7) auszeichnen. Frauen haben vielfältige Aufgaben in der Gemeinde (Frauenarbeit, Kinderarbeit, Mission, Diakonie, persönliche Seelsorge u.a.), sie dürfen aber gemäß Gottes Wort keine gemeindeleitenden Aufgaben wahrnehmen oder Männer autoritativ belehren (1. Korinther 11,3 ff.; 14,34 f.; Epheser 5,24; 1. Timotheus 2,12 ff.). Menschen, die dauerhaft und unbußfertig in offenbarer Sünde leben, Irrlehren vertreten und andere dadurch zu Fall bringen würden, müssen nach mehrmaliger Ermahnung aus der Gemeinde ausgeschlossen werden mit dem Ziel ihrer Umkehr und der Bewahrung der Gemeinde vor dem Bösen (Matthäus 18,15-17 ; Römer 16,17 f.; 1. Korinther 5; Titus 3,10 f.). Wahrheit und Liebe sind untrennbar – sie sollten in der christlichen Gemeinde im Umgang miteinander eine Einheit bilden.

DAS VERHÄLTNIS ZUR ÖKUMENE UND ZU DACHVERBÄNDEN: Wir glauben und erkennen, dass die Gemeinden in urchristlicher Zeit nicht in ökumenischen Zusammenschlüssen und Dachverbänden organisiert waren. Die einzelnen Gemeinden standen zwar in brüderlicher Verbindung miteinander, waren aber strukturell selbstständig und voneinander unabhängig. Sie wurden zusammengehalten durch Jesus Christus als Herr der Gemeinde, den gemeinsamen Glauben, die Briefe und Schriften der Jünger und Apostel und die brüderliche Liebe. Mit großer Trauer müssen wir feststellen, dass sich heute die meisten christlichen Werke, Dachverbände und Gemeindeverbände – auch im evangelikalen Bereich – in die babylonische Ökumene (Offenbarung 17) haben hineinziehen lassen – und im Gefolge davon auch viele der ihnen angeschlossenen Gemeinden. Wir glauben demgegenüber, dass sich Biblisches und Unbiblisches, Licht und Finsternis, Christus und Belial nicht miteinander vermischen dürfen (2. Korinther 6,14-18). Von allen ökumenischen Zusammenschlüssen und Allianzen halten wir uns daher fern. Wir versammeln uns in unabhängigen Gemeinden, sind allein Jesus Christus unterstellt und haben die Bibel als einzige Grundlage unseres Glaubens und Lebens. Zu anderen unabhängigen bibeltreuen Gemeinden pflegen wir brüderlichen Kontakt.

TAUFE UND BROTBRECHEN: Wir glauben, dass sowohl die Glaubenstaufe als auch das Brotbrechen (Tisch oder Mahl des Herrn) Anweisungen des Herrn Jesus Christus an Seine Gemeinde sind. Getauft werden können Menschen, die selbstständig bezeugen, dass sie Buße über ihre Sünden getan haben, Jesus Christus in ihr Leben aufgenommen haben und in der Nachfolge Jesu Christi leben wollen (Markus 16,16; Apostelgeschichte 2,38.41; 8,12 f. 36-38; 9,18 f.; 10,43-48; 18,8; 22,16; Galater 3,26 f.). Die Taufe im Wassergrab symbolisiert die Tatsache, dass der Gläubige mit Christus gekreuzigt, gestorben und wieder zu neuem Leben auferstanden ist (Römer 6). Sie geschieht gemäß der Anordnung des auferstandenen Herrn auf den Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes (Matthäus 28, 19). Das Zusammenkommen der Gläubigen am Tisch des Herrn (1. Korinther 10,16 ff.) wirkt als solches keine Vergebung der Sünden, sondern dient dem Gedächtnis an das vollbrachte Erlösungswerk Jesu Christi am Kreuz von Golgatha (Lukas 22,19). Die Gläubigen bezeugen durch ihre Teilnahme, dass sie aus der Gnade und Vergebung Jesu Christi leben. Ebenso ist das Brotbrechen ein Symbol für die Gemeinschaft mit dem Herrn und der Geschwister untereinander (1. Korinther 10,16 f.). Von der Teilnahme am Mahl des Herrn sind alle Menschen ausgeschlossen, die Jesus Christus nicht persönlich kennen und Sein Erlösungswerk nicht angenommen haben. Beim Abendmahl werden die Einsetzungsworte 1. Korinther 11, 23-32 verlesen. Nach 1. Korinther 11,27-32 muss vor der Teilnahme eine Selbstprüfung stattfinden und müssen unbereinigte Sünden vor Gott bekannt werden. Man sollte nur mit einem versöhnungsbereiten Herzen zum Tisch des Herrn gehen (vgl. Matthäus 5,23 f.).

DIE WIEDERKUNFT JESU CHRISTI: Wir glauben, dass Jesus Christus zuerst für Seine Gemeinde erscheint und diese zu Ihm „in die Wolken entrückt“ wird (1. Thessalonicher 4, 16-17). Vor der Entrückung, das heißt der Hinwegnahme der Christen von dieser Erde zum Herrn, mehren sich die Zeichen der Endzeit: falsche Christusse, falsche Propheten, Kriege, Katastrophen, Seuchen, Glaubensabfall, Gesetzlosigkeit, Lieblosigkeit, Christenverfolgung, weltweite Evangeliumsverkündigung und Wiederentstehung des Staates Israel (Matthäus 24; Lukas 21). Die Entrückung bzw. Verwandlung der Gläubigen geschieht „plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune“ (1. Korinther 15,51 f.). Jesus hat verheißen, die schweren Tage der kommenden antichristlichen Drangsal für die Auserwählten zu verkürzen (Matthäus 24,21 f.). Die Gläubigen werden spätestens dann von der Erde hinweg genommen sein, bevor Gott Seine Zornschalen des Gerichts über die unbußfertige Menschheit ausgießt (Offenbarung 15 f.). Jesus mahnt uns, die Zeichen der Endzeit zu beachten, um für die Begegnung mit Ihm bereit zu sein, aber Er warnt zugleich davor, einen Termin für Seine Wiederkunft auszurechnen. Er ruft jeden Menschen auf, jederzeit zur Begegnung mit Ihm bereit zu sein (Matthäus 24-25). Die schweren Gerichte der großen Trübsal auf der Erde gipfeln im Auftreten der satanisch inspirierten zwei „Tiere“ (Antichrist und falscher Prophet; Offenbarung 13), die die Welt vollends gerichtsreif machen werden. In dieser Zeit entpuppen sich die nur noch dem Namen nach „christlichen“ Kirchen vollends als in die antichristliche Ökumene eingebundene „Hure Babylon“ (Offenbarung 17 f.). Am Ende der Schreckensherrschaft des Antichristen, die auf 42 Monate begrenzt ist (Offenbarung 13,5), wird Jesus Christus als Weltenrichter erscheinen, bei der Schlacht von Armageddon alle antichristlichen Mächte besiegen (Offenbarung 16,16; 19) und danach zusammen mit Seiner bluterkauften Gemeinde das herrliche Tausendjährige Friedensreich auf der paradiesisch erneuerten Erde errichten (Offenbarung 20,1-6). Wenn Jesus bei der Schlacht von Armageddon auf dem Ölberg in Jerusalem erscheint, wird das bisher überwiegend noch verstockte Israel Ihn, den es am Kreuz durchbohrt hat, als seinen Messias erkennen und Ihn in Buße und Bekehrung annehmen (Sacharja 12,9 ff.; Römer 11,25 f.). Wir beten als Christen für Israel, dass es in der zunehmenden irdischen Bedrängnis, die es erfährt, als Volk gesegnet und bewahrt wird und bald Jesus als Messias erkennt.

DIE ZUKÜNFTIGE EXISTENZ: Wir glauben, dass alle Menschen von den Toten auferstehen werden: diejenigen, die an Jesus Christus als ihren Erlöser und Herrn glauben, zur ewigen Herrlichkeit (Auferstehung des Lebens), die Ungläubigen zur ewigen Verdammnis (Auferstehung des Gerichts, Offenbarung 20,11 ff.) in der ewigen Feuerhölle (Gehenna). Alle Menschen werden – sowohl im Zwischenzustand des Totenreichs (Scheol) bis zum Weltgericht als auch danach in der Ewigkeit – ihr Schicksal mit vollem Bewusstsein erleben (vgl. Lukas 16,19-31). Die Lehre des Universalismus, wonach alle Menschen letztendlich gerettet werden, ist ein menschlicher Wunschtraum; er befindet sich nicht im Einklang mit der Heiligen Schrift (siehe oben unter „Jesus Christus“). Ebenso gibt es nach klarer biblischer Aussage keine Auslöschung oder Bewusstlosigkeit der ewigen menschlichen Existenz nach dem irdischen Tod (Annihilation) und auch keine Wiederverkörperung (Reinkarnation) in Form von weiteren Erdenleben (Hebräer 9,27). Auch die Lehre vom Fegefeuer als Reinigungsort lehnen wir ab. Die Reinigung von Sünden ist allein durch das Blut Jesu Christi zu Lebzeiten des Menschen möglich (1. Johannes 1,7). Hier und jetzt ist die Zeit, in der jeder Mensch in Annahme oder Ablehnung des Heilsangebots Gottes in Jesus Christus die Entscheidung über sein ewiges Schicksal zu treffen hat (Hebräer 3,7 ff.).

Wir warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, die allein Gott der Herr erschaffen wird (2. Petrus 3,13; Offenbarung 21,1).

Amen.

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